40 Jahre Puppenspiel – function:mensch

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40 Jahre Studiengang Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin

Der Studiengang Puppenspielkunst der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin feiert sein 40- jähriges Bestehen.
Vom 21. bis 24.06.2012 möchten wir mit Ihnen feiern!
In den Räumen der Abteilung Puppenspielkunst, im benachbarten Weiten Theater (beides Parkaue 25) und in der Schaubude in der Greifswalder Straße, werden an drei Tagen Inszenierungen von Studierenden und Absolventen unseres
Studiengangs zu sehen sein. Es gibt Gesprächsrunden, Rauminstallationen des Masterstudiengangs Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin, eine Buchpremiere, Animationsfilme, Musik und vieles mehr!

Unsere Spielorte

■ HfS Ernst Busch | Parkaue 25 | www.hfs-berlin.de
■ Schaubude | Greifswalder Str. 81-84 |
Kartentelefon 030 423 43 14 | www.schaubude-berlin.de
■ Das Weite Theater | Parkaue 25 | www.das-weite-theater.de

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40 Jahre Studiengang Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch

Mit Beginn der 70iger Jahre gab es von verschiedenen Seiten den Wunsch nach einer professionellen Ausbildung zum Puppenspieler. Einem Pilotprojekt 1970 unter der Leitung von Heinz Hellmich folgte 1971 die Aufnahme des regulären Studienbetriebs unter der Leitung von Annemarie Esper. Beide Leiter der ersten Stunde hatten ihre Wurzeln im Schauspiel. 1972 wurden mit dem Absolventen der Akademie für musische Künste in Prag, Hartmut Lorenz ein Fachmann mit dem Aufbau eines neuen Lehrplanes betraut. Von Anfang an zweigleisig angelegt, konzentriert sich die Ausbildung bis heute im Kern auf Animations- und Darstellungskunst. Das heißt, die Untersuchung der Belebung eigentlich leblosen Materials und der Weg zum kreativen, künstlerisch eigenständigen, eigenwilligen Darsteller sind die Tätigkeitsfelder der hier Studierenden.

So vielfältig wie die Erscheinungsformen des zeitgenössischen Puppentheaters, so breit streut auch der Kanon der Ausbildung: auf der Basis des Schauspiels stehend, reicht er vom traditionellen, von hölzerner Didaktik befreiten Handpuppenspiel bis zur digital hergestellten Figur. In diesem Spielfeld zwischen kritisch reflektierter Tradition und der Untersuchung zeitgenössischer Phänomene begreifen sich die Dozenten in dem Versuch, gemeinsam mit den Studierenden relevantes Theater zu schaffen, als Lehrende und Lernende zugleich.

In 40 Jahren hat der Studiengang mehrere Umzüge erlebt und schwierige räumliche Situationen überlebt, haben Künstler und Pädagogen wie Konstanza Kravrakova-Lorenz, Peter Waschinsky, Jan Dvorak, Gabriele Hänel, Werner Hennrich und viele mehr in dieser Abteilung ihre Spuren hinterlassen. Im Sommer 2012 haben wir uns für ein Fest entschieden: kein weiteres Festival, kein
repräsentativer Querschnitt, kein Versuch der musealen Aufbereitung dieser 40 Puppen-Theater-Jahre.
function: mensch ist ein Fest, in dem Absolventen, Studierende und Dozenten feiern und das zeigen, was sie immer wieder auf der Bühne versuchen: etwas über den Menschen zu erzählen. Und in dieser Funktion ist die Puppe nach unserer Überzeugung der bessere Mensch! Sie erzählt uns mit ihren Nähten am Körper etwas über unsere brüchige Existenz, verfremdet scheinbar Bekanntes transpirationsfrei und macht uns in ihren stärksten Momenten wieder über das Theater staunen.
Vor allem in diesem letzten Sinne widmen wir dieses Fest unserem großen Ermutiger und Theaterlehrer Horst Havemann. Wir danken den Studierenden des Masterstudiengangs Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin für die Installationen und die Entwicklung eines Leitsystems durch unsere Räume, den Studierenden der UdK Berlin, Studiengang Szenisches Schreiben für die Zusammenarbeit
und Theater der Zeit für die Medienpartnerschaft.

Seien Sie herzlich willkommen.
Ihr Hans-Jochen Menzel
Leiter des Studiengangs Puppenspielkunst